Erfolgreichster Ruderverein Österreichs

Der Erste Wiener Ruderclub LIA wurde 1863 gegründet und ist damit der älteste Körpersport treibende Verein Österreichs. ...

VIENNA NIGHTROW

Aktuelles

Dienstag, 26. Mai 2020 Von: Hans Küng

26.05.2020 – Wenn der Nordwind bläst

LIA Schüler – in einem starken Team


 

Der Nordwind wiegelt die Alte Donau auf und weiße Schaumkronen, white horses, zieren die Wellenkämme. Schön zum anschauen, aber nicht gerade das Wasser, welches die Rennruderer für ihre Trainings lieben, ganz besonders jene nicht, die noch mit etwas weniger Erfahrung im Skiff die Balance finden müssen. Schon gar nicht, wenn dazwischen auch noch immer mal wieder Regen von oben kommt. Wasser von unten und Wasser von oben - für viele ein klarer Fall dem inneren Schweinehund zu folgen, das Training abzusagen und die Decke in der Früh noch einmal über den Kopf zu ziehen. Ende der Durchsage. Schade, Training verpasst.


 

Nicht so beim Team der LIA Schüler unter der Leitung unserer beiden gewissenhaften Schüler-Trainer Johannes Jojo Weberndorfer und Caroline Arndorfer, beides ehemalige LIA Kader Ruderer und beides weiter hoch aktive Sportler, die nun ihre Erfahrung und Können an die nächste Generation weitergeben. Da wird trainiert. Sehr gut trainiert - wenn man den Schülern etwas genauer auf die Skulls schaut. Das aktuelle LIA Schüler Team mit Elisaveta, Ines, Anja, Julia, Peter, Joe, Tobias, Noah, Max und Laurent gibt ordentlich Gas und da sind nebst Fehlern, die normal sind und aus denen man lernen kann, immer mal wieder ganz gute Schläge dabei. Auch schon mal bei Wind und Wellen – confidence training, nennen wir das. Den Einer zum Laufen bringen und ihn dann laufen zu lassen – eine ganz große Kunstfertigkeit. Bootsgefühl und stets auf der Suche nach dem perfekten Schlag. Aber das LIA Schülerteam ist voll bei der Sache, im Boot und auch außerhalb des Bootes.


 

So auch an diesem windigen und wetterlaunigen Tag. Die Ruderschuhe werden diesmal gegen die Laufschuhe getauscht und nach einem gemeinsamen warm-up am LIA Vorplatz geht’s ab zu einem Lauf mit dem Coach rund um die Alte Donau. Grundlagenausdauertraining und darüber hinaus gut für den Kopf, die Lunge, den Teamgeist – alles davon kann bei Ruderern nicht stark genug sein, um später bei den Regatten erfolgreich über die 1000m oder 2000m Renndistanz zu kommen. Schrittweise und aufbauende Vorbereitung über mehrere Jahre ist notwendig und im Rahmenprogramm des österreichischen Ruderlehrplans nach Prof. Dr. Paul Haber zur Orientierung vorgegeben.


 

Aber nebst dem Erlernen der Technik, der Förderung der Koordination und der sensomotorischen Grundeigenschaften, der schrittweisen Entwicklung von Ausdauer und Kraft ist auch das verantwortliche Verhalten in der Crew, der sorgsame Umgang mit dem Material, den Booten und das Erlernen einer leistungssportlichen Haltung wichtiger Trainingsgegenstand. Pünktlichkeit, Fairness, Ehrlichkeit und Einsatzbereitschaft, auf die sich die anderen verlassen können, Fähigkeit zur Selbstkontrolle und Selbstdisziplin, das Dokumentieren des Trainings im Trainingstagebuch, das Commitment zum Team und eine gut organisierte Lebensführung, damit sich Sport, Schule, aber auch Freundschaft, Familie und Erholung gut miteinander ausgehen – all das muss geübt, strukturiert und gelernt werden. Da kann der freundliche Coach auch mal strenge Töne anschlagen, wenn etwa rumgetrödelt wird und die anderen schon warten, oder jemand beim Training obizahrt, wie es in Wien so schön heißt, also nicht alles an persönlichem Einsatz und Engagement gibt. Training ist Training und Haltung ist Haltung – auch ohne Spaßbremse.


 

Aber nicht nur unsere LIA Schüler und Schülerinnen sind gefordert und werden gefördert, sondern auch unsere Schüler Trainer. 8 bis 10, manchmal gar mehr junge Sportlerinnen beim Training im Auge zu haben, ihnen allen zu helfen, sie zu begleiten und sicher anzuleiten, die sportliche und menschliche Verantwortung zu übernehmen, persönliches Vorbild und role model zu sein, mehrmals die Woche. Das ist richtig herausfordernd in jederlei Hinsicht, verlangt viel ab auch an persönlicher Bildung und Weiterbildung, etwa bei Instruktor- oder Trainerkursen. Johannes Weberndorfer, der junge und charismatische LIA Coach, der zudem mitten in der Ausbildung zum Physiotherapeuten steht, leistet hier tolle Arbeit und auch Caroline Arndofer meistert die übernommene Verantwortung ganz ausgezeichnet. Ich ziehe den Hut mit viel Respekt vor beiden, bedanke mich im Namen aller im Club und nenne sie wahre Vorbilder für viel andere, die von den beiden ein ordentliches Stück an sozialem und sportlichem Engagement im Verein, über die eigene Nasenspitze hinaus, abschneiden können. Danke der coolen LIA Schüler Gruppe und ihren beiden engagierten Trainern, ihr seit ein spitzen Squad!


 

Euer Hans, Fahrwart


 


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