Aktuelles
10.5.2019 Vortrag Heinz König
100 Jahre Österreich
Im Zuge unserer "Vortragsreihe" - der letzte Vortrag von Prof. Lenz über die Zukunft des Automobils hat großen Anklang gefunden - referierte ein weiterer LIA-Experte aus seinem Fachgebiet :
Dipl.Ing. Heinz König - zu seiner Person siehe unten - hielt einen Vortrag über "Die Rolle des Geodäten bei der Festlegung von Staatsgrenzen".
15 historisch interessierte LIAnesInnen, von denen einige vielleicht bis jetzt nicht so ganz genau wussten was ein Geodät ist, haben wieder etwas dazu gelernt.
Heinz hat diesen Vortrag schon einmal Ende September 2018 bei einer Tagung über die Pariser Vororteverträge 1919 gehalten, im Rahmen des Projekts über die Untersuchungen des Vertrages von St. Germain vom 10.9.1919.
Der Sinn dieses von Rechtshistorikern betriebenen Projekts ist es zu untersuchen, ob von diesem Vertrag Regelungen auch heute noch relevant sind - dazu gehören jedenfalls die damals neu festgelegten Staatsgrenzen.
Da sich die Juristen an diese Materie nicht herantrauten, wurde Heinz gegen Ende 2017 gebeten , diesen Teil des Vertrages über die Staatsgrenzen zu untersuchen. Daraus ist ein sogenannter "Kommentar" entstanden, der mit jenen der anderen Experten gegen Ende 2019 veröffentlicht werden - und auch Juristen Einblick in eine für sie komplett fremde Materie bringen soll.
Das Jahr 2019 - 100 Jahre Staatsvertrag von St. Germain - bot sich also perfekt für diesen Vortrag an. DER Experte für Grenzvermessung, Heinz König, dozierte über die Vorgangsweise bei der Grenzziehung der Ersten Republik, die Schwierigkeiten dabei, die Arbeit der Expertenkommission bestehend aus den Spezialisten der Siegermächte und Nachfolgestaaten der Monarchie. Viele Fragen aus dem Publikum kündeten vom großen Interesse der Zuhörer und so wunderte es nicht, dass der Vortrag viel, viel länger als die vorgesehenen 40 Minuten dauerte.
Am Stammtisch ging das Gespräch bei dem einen oder anderen Glaserl noch gemütlich weiter.
Schön bei der LIA
Bericht Sandy
P.S. Zur Person Heinz König :
- Nach dem Studium der Geodäsie (Vermessungswesen), Abschluß 1964, arbeitete er im Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (BEV) in der Abteilung für die "Vermessung und Vermarkung der Staatsgrenzen", vor allem an den Grenzen mit Jugoslawien, Italien und Deutschland (alle mit Grenzen im Gebirge);
- Ab 1988 wurde er Leiter dieser Abteilung, die in "Internationale Angelegenheiten, Staatsgrenzen" umbenannt worden war;
- Dadurch war er Mitglied aller acht österr. Grenzkommissionen und von 2003 bis 2006 Delegierter des BEV in der "Economic Commission of Europe" bei den UN in Genf, zuständig für Katasterangelegenheiten;
- Ende 2006 im " Ruhestand", konnte er einige Staatsgrenzthemen abseits der Alltagtätigkeit behandeln