INDOORMEISTERSCHAFT 2012

Bericht und Ergebnisse vom 22.01.2012 in Villach

23. Österreichische Ruder-Indoormeisterschaften in Villach

Die am 22. Januar in der Rudolf Kattnig Ballspielhalle Villach durch den Ruderverein Villach durchgeführten Österreichische Ruder-Indoormeisterschaften unter Beteiligungen von 25 Österreichischen Rudervereinen, endeten für den 1.WRC LIA sehr erfolgreich mit dem Sieg in der Mannschaftswertung mit 418 (18,95 ÖMV) Punkten vor dem Ruderverein Ottensheim mit 388 (17,59 ÖMV) und dem Ruderverein Villach mit 208 (9,43 ÖMV) Punkten. In der etwas warmen und gelegentlich recht lauten Halle sorgten einige spektakuläre Rennen für Begeisterung beim Publikum und die technisch einwandfrei funktionierenden Sportgeräte und Pannen freie Abwicklung der Rennen für Freude bei den Sportlern - ein herzliches Dankeschön an den Veranstalter und natürlich an die Concept 2 Techniker aus Zürich. Aus LIA Sicht darf ich ein paar Namen besonders hervorheben, gleichwohl betonend, dass alle, die in Villach gestartet sind, tollen Einsatz und Engagement, letztlich auch sportliche Verantwortung für die LIA als Ruderclub gezeigt haben. Ein paar Rennen sind mir aber besonders aufgefallen - und es sind durchwegs nicht nur die Siege gewesen. Aber der Reihe nach:


Ferdinand Querfeld hat mich mit einem klaren Start-Ziel Sieg bei den Junioren B über 1500m begeistert. Scheinbar fast mühelos verwies er die Konkurrenten in die Schranken und holte sich mit einer Endzeit von 4:35,9 mit fast 10 Sekunden Vorsprung den Sieg - besonders erfreulich, trotz der Anstrengung mit einem Lächeln am Ende im Gesicht.

Auch Christoph Seifriedsberger konnte überzeugen, mit seinem 2. Platz hinter Ferdinand über die 1500m (4:45,6) aber immer noch mit einem deutlichen Vorsprung von knapp 4 Sekunden auf den dritt platzierten Friesen Daniel Ofner. Christoph bestätigt damit seine vergangenen starken Leistungen und seine ebenso stark ansteigende Form.

Dann sind da die beiden B Juniorinnen Marion Mallweger mit (5:49,9) und Pia Pammer (5:00,0) über 1500m gerade mal durch eine Zehntelsekunde getrennt. Zwar hat’s für den Sieg hinter einer starken und strahlenden Helene Schönthaler (ALB, 5:29,5) nicht gereicht, wohl aber haben beide mit klug eingeteilten Rennen und einem starken "Finish" ihre Abteilungen souverän gewonnen. Ich bin auf schon sehr gespannt auf das nächste - und dann vielleicht in der gleichen Abteilung - Rennen dieser jungen Ruderinnen.

Alexander "Boris" Chernikov konnte mit 6:19,9 die herausragende Tagesbestzeit von Florian Berg (NAU, 6:09,0) über 2000m bei den leichten Männern nicht gefährden, hat aber mit einem gut eingeteilten Rennen, auf den letzten 600m vorbei an den einbrechenden Kontrahenten Sigl (OTT), Taborsky (PIR) und Sieber (STA) verdient "Silber" geholt.

Dass es der Tag "der Leichten" war, konnte auch Laura Arndorfer bei den LGW Juniorinnen A (8:04,7) eindrücklich mit einem klaren Vorsprung von knapp 8 Sekunden demonstrieren, mit viel Willen, Einsatz und einem konsequenten, starken Rennen über die ganze Distanz von 1500m.

Apropos Konsequenz: Auch wenn es bei den A Junorinnen (wie auch bei den A Junioren) nicht so gut gelaufen ist, möchte ich doch Viktoria Slach unbedingt erwähnen, die an für den Sieg aussichtsloser Stelle liegend dennoch das Rennen unerbittlich zu Ende gerudert hat - zu Ende gekämpft hat. Ich war Zeuge dieses inneren und äußeren Kampfes, dieses schweren Ganges und wirklich beeindruckt von der Sportlichkeit, Disziplin und Reife dieser jungen Ruderin. Und ich freu mich umso mehr, dass es dann gerade Viktoria (zusammen mit Laura, Marion und Pia) vergönnt war, den Teambewerb bei den Juniorinnen mit 1:47,4 zu gewinnen. Auch hier war ich Zeuge von ihrem starken, ja entfesselten Sprint - sicher eine faire Belohnung für ihre Zähigkeit und den gezeigten sportlichen Einsatz.

Überhaupt zeigt sich die Stärke der LIA unter anderem gegenwärtig auch in der Stärke der LIA-Teams und um es kurz zu machen - wo ein LIA-Team über 4x500m am Start war, hat dieses LIA-Team (zwei Ausnahmen sei mir gewährt) gewonnen: Umberto Bertagnoli, Hugh Boal, Thomas Hochreiter, Liam Anstiss mit 1:45,9 bei den Schülern, Lukas Goldschmied, Ferdinand Querfeld, Mislav Bobic, Chrisoph Seifriedsberger mit 1:26,9 bei den Junioren, Pia Pammer, Laura Arndorfer, Marion Mallweger, Victoria Slach mit 1:47,4 bei den Juniorinnen, Lazlo Kokas, Hans Küng, Roman Arndorfer, Raimund Haberl mit 1:33,5 bei den Masters Männern C (ex aequo mit den beiden Masters Männer A Mannschaften aus Villach!), Rainer Seebacher, Rainer Kalliany, Alexander Buchinger, Johannes Slach bei den Masters Männern B (allerdings im einem Alleingang - ist aber nicht unsere Schuld, wenn die "Anderen" nicht kommen) und Alina Neunkirchner, Karina Zehntner, Dorothea Rudolfs, Irmgard Querfeld mit 1:55,0 bei den Masters-Frauen A. Und die beiden Ausnahmen? Sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern hat es nicht nur, aber wohl auch einfach ein bisschen an Gewicht gefehlt. In beiden LIA Teams waren viele LGW, die hinter den Teams (PIR) bei den Frauen und (AUS) bei den Männern -  beide ohne LGW im Team - den zweiten Platz holen konnten.  So gesehen zeigt sich zwei Dinge für mich: A) einige LGW bei den offen Klassen in der LIA sind durchwegs auf Kurs und B) gibt es meiner Meinung einen dringend zu ändernden Mangel an "Wettkampf trainierten Schwergewichten" bei der LIA,  wodurch starken RuderInnen wie etwas Mirta Cvar bei den Frauen und Florian Herbst und Christoph Kofisch die wichtige Kraft weiterer LIA-Schwergewichte fehlte - die Kraft eines Stichauners, Pühringers,  Kratzers, Leitners, Brandstetters, Neugebauers um nur einige bei der LIA zu nennen. Jungs tut’s euch zusammen, trainierts konsequent und ruderts Rennen!!

Bei den LIA-Masters ist es erfreulich gut gelaufen, erfreulich, deshalb weil A) viele Rennen gewonnen, B) viele neue Ruder-Quereinsteiger erstmalig mit im Team und C) durch verschiedene Umstände viele starke LIA-Masters diesmal nicht dabei sein und dennoch starke Leistungen gezeigt werden konnten:

Gewonnen hat Alina Neunkirchner (3:53,7) bei den Masters Frauen A über 1000m vor ihrer Trainingspartnerin Karina Zehntner (3:59,3). Beide Lianesinnen haben sich in den letzten Wochen vor dem Rennen regelrecht gegenseitig Sekunde um Sekunde nach vorne gepuscht und wenn auch beide ihre Bestzeiten nicht erreichen konnten - Ergo zu hart eingestellt - so war "Gold" und "Silber" doch sehr verdient.

Auch Laszlo Kokas hat sich bei den Masters Männer B mit 3:13,3 über 1000m keine Blöße gegeben und das Rennen trotz vorangegangener schwerer Grippe und 3 Wochen Trainingsausfall gewonnen. Und wie er - und viele der Starter - konnten Hans Küng mit 3:17,0 und Roman Arndorfer mit 3:18,0 ihre Bestzeit nicht erreichen sich aber dennoch den dritten und vierten Platz sichern.

Apropos krank: Adela Roszkowski, die trotz einer eben gerade abgeklungenen, viralen Erkrankung in der offen Klasse über 2000m an den Start gegangen ist, hat verbissen bis ins Ziel gekämpft, wissend dass sich die guten Zeiten vom Training bei weitem nicht ausgehen werden. Aber antreten und kämpfen, wo andere längst aufgeben - oder erst gar nicht kommen - hat eben auch ganz große, sportliche Klasse.

Auch Mirta Cvar konnte mit 7:19,8 über 2000m die "Profis" Lisa Farthofer (SEE) und die beiden Lobnig Schestern Magdalena und Katharina (PIR) zwar nicht schlagen - beachtlich ist die Leistung der (noch) "Amateur" Ruderin aber allemal!

Beachtlich auch der Auftritt der "Neu-Lianesen" - Johannes Slach (hinter Heiner Gaube bei den Masters Männer C, Zweiter), Alexander Buchinger (ebenfalls Zweiter bei den Masters Männer A), Rainer Seebacher, Waltraut Pomper und Irmgard Querfeld, die alle ihre Trainingsergebnisse bestätigen konnten. Sie haben alle die in sie gesetzten Erwartungen souverän erfüllt und darüber hinaus durch ihren Antritt auch noch einen wertvollen Beitrag an Punkten zum LIA Vereinssieg beigetragen. Erfreulich an dieser Stelle auch, das "come back" von Franz Judmann der zusammen mit Rainer Kalliany das Team der starken LIA Masters abrundete.

Womit ich fast am Ende des Berichtes zur Indoor 2012 wäre: Fast! Denn was wäre die Indoor gewesen ohne unseren LIA Oberbootsmann Roman Arndorfer - aus LIA Sicht wahrscheinlich gar nicht. Roman hat alles, aber auch wirklich alles im Hintergrund organisiert, mit einer minutiösen Perfektion, Anfahrten, Fahrgemeinschaften, Zimmerreservierungen, Teams,  Meldungen, auch die letzten und die ganz letzten Änderungen neu eingeplant, disponiert umgemeldet, und fast ganz nebenbei noch eine hervorragende Leistung am Ergometer, sowohl im Einzel über 1000m und im LIA Masters Männer C Team über 4x500m gezeigt. Danke Roman, das ist alles nicht selbstverständlich und mehr als bemerkenswert!

Und dann sind da noch die beiden Weitgereisten, Raimund Haberl und Irmgard Querfeld: Raimund, der als Loyalität gegenüber unserem C-Team extra für den Teamstart von Wien nach Villach im Zug nachgereist ist und uns dadurch den Start und mehr noch den Sieg überhaupt ermöglicht hat. Und das Gleiche gilt für Irmgard, die in der Früh Kitzbühl und den Hahnenkamm verlassen hat, um mit unseren Masters A Frauen im Team zu starten und dafür mit einer sehr guten Leistung und dem Sieg belohnt wurde. Trainieren in einem guten Club,  das Leben und die Erfolge eines Vereins mitzugestalten hat auch immer etwas mit Loyalität zu tun – ohne Raimund und ohne Irmgard hätten wir die beiden Teams so nicht bilden und die Rennen auch nicht gewinnen können. Danke!


Nun - alle die ich diesmal nicht namentlich erwähnt habe - z.B. all die Betreuer, Trainer, die "Fans" im Hintergrund wollen es mir hoffentlich verzeihen, ihr Verdienst für eine starke LIA ist nicht minder groß und so können wir getrost nach vorne Blicken, konsequent weiter trainieren und uns freuen auf eine starke LIA Rudersaison 2012. Und all jenen bei denen es diesmal nicht so nach Wunsch gelaufen ist - Kopf nicht hängen lassen! Wie heißt es so schön: Nach dem Rennen - ist vor dem Rennen 

                                          Hans Küng, 24/01/2012

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