16.3.2012 Konzert der Kapelush Gruppe

Klezmer, Jazz und Weltmusik in der LIA

"Kapelush", polnisch für Hut

So heißt das Trio, bestehend aus einem Polen, einem Schweizer und einem Italiener. Eine Klarinette, ein Bass und eine Gitarre sind die Instrumente.

Maciej Golebiowski, vielen "LIA"nesen schon gut bekannt als Mitglied der "Four Saxes", Roman Britschgi, der Mann mit Kapelush, gelernter Schmied und Jörg Reissner, für mich der Südtiroler Mr. Slowhand, haben am Freitag im leider viel zu schwach besuchten Clubraum der "LIA" ein Konzert der Sonderklasse geboten.

Auf der eigens neu angeschafften und von Mike Goldfarb gesponserten Bühne hat das Trio mit Klezmer, einer der jiddischen, osteuropäischen Volksmusiktradition entstammenden Musik, mit Jazz und mit Balkan-Twist das Publikum gefesselt.

Gelegentlich Gesang, aber auch Tango nuevo, Funk und Gustav Mahler standen auf dem Programm. All das bringt das Trio "Kapelush" unter einen Hut. Sensationell wie Golebioswski seine Klarinette tanzen, singen und flirten lässt, wie Britschgi's Bassgeige - zeitweise zur Trommel umfunktioniert -  feinen (Schweizer!) Humor versprüht und wie unaufgeregt aber virtuos und höchst professionell Reissner die Saiten seiner Gitarre liebkost.

Schade, das so viele "LIA"nesen der Einladung nicht gefolgt sind. Sie versäumten eine Darbietung auf höchstem Niveau, augenzwinkernd ernst, unterhaltend, aufheiternd. Hut ab!

Noch was: Die "LIA" ist im Besitz eines schönen Clubraumes mit einer Bühne, eine professionelle Beschallung folgt in Kürze, fehlt eigentlich nur noch eine entsprechende Lichtanlage. Derartige Darbietungen wären noch um ein vielfaches stimmiger.

Hans Bojer