Erfolgreichster Ruderverein Österreichs

Der Erste Wiener Ruderclub LIA wurde 1863 gegründet und ist damit der älteste Körpersport treibende Verein Österreichs. ...

VIENNA NIGHTROW

Aktuelles

Dienstag, 2. Februar 2021 Von: Hans Küng

02.02.2021 – LIA lebt

Und rockt die 30K Challenge


 

Draußen auf der Alten Donau geleiten sich Frühlingssonne und Eisbrise zu einem abwechslungsreichen Tänzchen. Drinnen im verschlossenen Clubhaus herrscht Grabesstille und in den Hallen frieren die Boote. Nur der Wind ächzt mal an einem Dachbalken. Die Kraft- und Gymnastikhalle leergefegt. Blau spiegelt der Boden, kein Gerät, das auf ihm steht. Die Heizung konstant auf etwa 12 Grad, damit nirgendwo eine Leitung einfriert. Sonst – Stille! Rilke geht einem durch den Kopf:

 

[...]

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr
wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben

[...]

 

Und dennoch ist dies nur ein Schein, ein Trugbild, eine Kulisse hinter die es sich zu lohnen schaut. Denn wer die versteckte Tür öffnet, wer hinter die Schiebewand schaut, den geheimen Abgang findet, den Code entschlüsselt – dem tut sich eine mächtige, eine strahlende, eine hoch aktive und lebendige LIA auf, kraftvoll, entschlossen und organisiert wie eh und je.

 

Es ist schön, es ist gut und es ist wichtig gemeinsam Zeit zu verbringen, aber wenn das nicht geht, wird es nicht besser, darüber zu jammern oder zu pöbeln – nein – es wird besser sich anders zu organisieren. Man kann nicht unendlich viel, aber sehr viel anstellen und bewegen, auch wenn wir nicht gemeinsam Schulter an Schulter Sport treiben. Und genau das – entwickeln, organisieren, bewegen, das tut die LIA - auch dann Tag für Tag, wenn im Clubhaus die Tore verschlossen verbleiben und in den Bootshallen das kalte Reich von Staub und Schatten herrscht.

 

Ergebnis: 434568 Meter beim fünften Termin der 30K Challenge! Ja es ist richtig, jede, jeder musste das alleine machen, musste sein Ergo bei sich zu Hause, im Keller, in der Garage aufstellen oder musste herkommen und ein letztes Ergo aus dem Club holen, raus auf die winterliche Terrasse und den Blick eisern auf die ebenso eisige Donau gerichtet seine Meter alleine ziehen – ABER – zusammen haben wir 434568 Meter geschafft und damit die Clubführung unter den 35 teilnehmenden Vereinen ausgebaut. 434568 gemeinsame Meter und das bei einem geschlossenen Clubhaus – das sagt doch was aus, oder? Da kann man doch eine Haltung erkennen, ein Mindset, wie es aktuell gerne genannt wird, oder?

 

Nahezu alle LIA Gruppen haben dazu beigetragen, mit Ausnahme der LIA Schüler, bei denen ein unbetreutes Ergometertraining zu hause wenig sinnvoll, wenn nicht gar fahrlässig und technisch kontraproduktiv wäre. Sonst aber mit dabei:

 

LIA Juniorinnen/Junioren: 18

LIA Studentinnen/Studenten: 11

LIA Kader Athletinnen/Athleten: 5

LIA Masters Ruderer/Ruderinnen: 26

LIA Fitness und Breitensport: 2

SUMME LIA Teilnehmer T5: 62

 

62 aktive LIA Ruderinnen und Ruderer, die sich trotz allen Herausforderungen und erschwerten Organisationsformen, der veränderten Situation, sich Selbst und ihrem Ruderverein stellen und sich gegenseitig und allen Anderen, die Wertigkeit und Bedeutung unseres Clubs handfest bezeugen. Da kann man doch Handschlag Charakter erleben – oder? Gemeinsinn und Verbundenheit – oder?

 

Dass auf dieser Basis, auf diesem Humus dann auch immer wieder herausragende sportliche Leistungen bei Einzelnen resultieren, dann wenn ein Lauf besonders aufgeht, wenn sich das Training so Schritt für Schritt richtig in Ergebnisse niederschlägt, verwundert dann eigentlich niemanden – oder? Seien es die 8885 Meter bei Schlagzahl 22, die Mattijs Holler über den Atlantik schickt, weil der LIAnese gerade in Washington studiert, aber ‚seine‘ LIA nicht vergisst, seien es die 8594 Meter, die Ferdinand Querfeld aus Sabaudia sendet, wo er sicher noch bei weitem genug anderes Volumen an Power im ÖRV Kader Trainingslager leisten muss, sei es Alexander ‚Boris‘ Chernikow oder Bruno Bachmair, die beide die 30 Minuten einfach gleich zweimal hintereinander ruderten, mit fünf Minuten Pause dazwischen, beide Male weit jenseits der 8000m Marke und es dann mir überlassen, welches der Resultate ich verwenden möchte, sei es Eva Unger und Henriette Ringleb, die nach der 30K, beide so um die 7300m noch etwas ‚locker auslaufen‘ gehen, um dann nach 21 Kilometer lachend wieder retour zu kommen, sei es Katrin Stögmüller, die mit 7464m den Studentinnen einmal mehr souverän vorangeht oder sei es – was wohl? Sei es ein neuer Weltrekord von Raimund Haberl mit 8161 Meter in seiner Altersklasse 70+, womit er den eigenen Rekord vom Vorjahr um weiter 30 Meter verbessert. Großer Respekt allen und herzliche Gratulation Raimund! Weltspitze nicht mehr und nicht weniger!

 

Und hier sind sie – alle 62 LIA Ruderinnen und Ruderer, die diesmal beim fünften Termin der 30K Challenge mit dabei waren und zum Clubsieg der LIA beigetragen haben: ALOISE Giulliano, BACHMAIER Bruno, BARTL Anja, BARTL Nina, BEER Adelheid, BEER Elisa, BLENKINSOP Ari, BOBIC Mislav, BOGDANOV Philipp, BOYER Dieter, BOYER Laura, CHERNIKOV Alexander, CZICZEK Elisabeth, CZICZEK Hans-Martin, FEDERSPIEL Ira, FÜRNKRANZ Stephan, GOLDFARB Mike, GRUBER Lisa, HABERL Raimund, HAHN Fanni, HAMMER Karin, HAUTSCH Elias, HAUTSCH Nikolaus, HINTERLEITNER Livia, HLOBIL Norbert, HLOBIL Ute, HOLLER Mattijs, HORAUER Martin, HORAUER Paula, HUBER Erwin, HUSSMANN Robin, KADREV Matei, KALLIANY Rainer, KROPIK Thomas, KÜNG Hans, LOH Isabella, MADERTHANER Michaela, MAZETS Elisaveta, MOSEK Robert, PLOTIZA Noé, POMPER Peter, QUERFELD Ferdinand, REISINGER Philipp, RESCH-PILCIK Elo, RINGLEB Henriette, ROSZKOWSKI Adela, SCHREIBER Marc, STÖGMÜLLER Kathrin, SVETINA Aleks, SVETINA Benjamin, TIEN Teo, UNGER Eva, WAGNER Daniel, WIENERT Claudia, WIENERT Julian, WIENERT Wolfgang, WINDSBERGER Corina, YILMABASAR Mehmet, ZACH Melly, ZEHETNER Karina, ZELLINGER Elke, ZÖCHBAUER Ulli.

 

Danke, dass ihr alle aufgezeigt, für euch trainiert, euch mit mir organisiert habt und mit dabei wart beim fünften Termin der 30K Challenge. Die meisten von euch waren dies ja auch bereits bei den vier vorangegangen Terminen, den ganzen Winter über und ich bin sicher, werden es auch beim nächsten, sechsten und letzten 30K Session 2020/21 sein (22. bis 28. Februar).

 

Der Lohn: Alle sind fit und gesund durch Winter, Krise und Lockdown gekommen, zumindest so fit, wie es geht, haben trotz Distanz und Alleinsein den Kontakt nicht verloren, haben das gemeinsame Ziel, einer starken und aktiven LIA nicht aus den Augen verloren und haben dafür viel Energie aufgebracht, aber auch bekommen. Ich bin sicher, dass wir alle diese Energie sowohl jetzt als auch in den noch vor uns liegenden Tagen gut gebrauchen können, geschweige denn an jenem Tag in der Ferne, an dem wir alle wieder in unsere Mannschaftsboote steigen und so richtig abgehen am Wasser.

 

Womit wir fast am Ende wären – nicht aber ohne Christian Schramm vom Ister zu danken, dem Challenge-Entwickler und unermüdlichen Administrator! Unglaublich was Christian hier an Arbeit, Zeit und Kopf investiert, selber natürlich auch mitfährt, um uns allen diesen tollen Winterbewerb zu ermöglichen. Und ein weiterer Dank geht an all unsere ‚Gegner‘, Ruderinnen und Ruderkameraden von den andern 34 Vereinen aus 7 Ländern, die aktuell bei der Challenge mit dabei sind und so für spannende Rennen und volle Felder sorgen. Es ist nicht so, dass wir starke aufkommende Vereine wie etwa der RC Graz, den Polizeisportverein, den RV Prien Chiemsee oder auch der Tullner Ruderverein nicht ganz genau im Auge hätten – geschweige von unseren Derby-Gegnern, Donau und Ellida Wien ;))

 

Alle Resultate im Detail unter: http://ergo-challenge.ister.at/?page_id=1518

 

Auf eine gute Rudersaison!

Euer Hans

 


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