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23.08.2021 – Christoph Danke!
Vorbilder: Viele reden davon – wenige sind es
Wer unseren LIA Ruderer, Christoph Seifriedsberger, den U23 Weltmeister kennt und weiß, dass er eben so konsequent, gewissenhaft und erfolgreich studiert wie trainiert, der kann sich vorstellen, wie schwer ihm das knappe Aus des Österreichischen Männer Vierers (M4-) bei der Olympia Qualifikation gefallen ist und wie hart die Konsequenzen für ihn waren. Er hatte alles eingebracht, was man einbringen konnte, inklusive dem Verzicht auf ein Studienjahr und dem, durch hervorragenden Leistungen gewährte Vollzeitstipendium der Universität Berkeley in den USA.
Christoph ist gewiss nicht der Typ, der dies auf die lockere Schulter nimmt und erst mal ein bisschen Party und Sommer-Spash macht. Was folgte war eine harte Lektion für den Heeressportler, der weder unmittelbar in den USA sein Studium fortsetzen, noch seine 4- Crew, die sich auflöste, weiter voranbringen konnte, noch ein klare Linie oder einen klaren Plan bekam, wie es jetzt eigentlich weiter gehen sollte – sondern sich als Riemen- und Mannschaftsruderer irgendwie, meist im Einer wiederfand; Ziel ungewiss. Es sind nicht wenige Sportler und sportliche Karrieren an einem solch unvermittelt entstandenen Vakuum an Ziel, Plan, Betreuung und Team zerbrochen.
Um so erfreuliche daher der Umstand, dass Christoph nicht nur diszipliniert sein persönliches Training eisern aufrecht hielt, was für ihn als Heeressportler und ÖRV Kaderathlet nicht nur eine Ehrensache, sondern schlicht eine professionelle Selbstverständlichkeit war, sondern die Sommermonate bis zu seiner Rückkehr an die Universität Berkeley und zu seinem Squad bei den Cal Bears nutzte, um sich stark in seinem Heimverein der LIA einzubringen und zu engagieren. Nicht nur als Rolemodel und Image für andere Ruderer und Sportler cool und unnahbar glänzen, sondern sich tatsächlich persönlich als Vorbild einbringen und auf Augenhöhe agieren.
Christoph war fast täglich nach oder vor seinem eigenen Training im Verein und Clubhaus zu treffen, stieg mit uns ins Boot, brachte viel Wissen und Können in unsere Mannschaften, stand für Rennen, wie etwas den Grazer City Sprint, uns allen zur Verfügung, trainierte und siegte mit uns, ruderte mit Studenten, ruderte mit Masters, betreute die Frauen beim Training, verbesserte Krafttrainingseinheiten, korrigierte, half, setzte sich mit uns auf Rennrad quer durch halb Niederösterreich, half bei Trainingsplänen und Trainingsproblemen und stand für Fragen und Gespräche zur Verfügung – unaffektiert, ernsthaft und mit dem ihm eigenen, dezenten Humor.
Christoph – wir alle danken dir! Dein Input und Impact war groß und wirksam, wir haben viel gelernt und durch dich verbessern können, unsere Crews haben sich durch dich nachhaltig entwickelt, wir haben viel Freude mit dir gehabt und wir erinnern uns gerne an die interessanten Gespräche mit dir am Rennrad und im Clubhaus. Nun wünschen wir dir alle einen guten Wiedereinstieg ins kommende Semester in Berkeley, ein gutes Wiedersehen mit deinem Team bei den Cal Bears und freuen uns sehr auf das Wiedersehen in der LIA in den Winter Semesterferien, wenn du wieder hier im Club vorbeischaust und immer einer der Unsrigen sein wirst – einer der Besten!
Viel Erfolg und auf ein herzliches Wiedersehen
Vivat, crescat, floreat!
Hans