Erfolgreichster Ruderverein Österreichs

Der Erste Wiener Ruderclub LIA wurde 1863 gegründet und ist damit der älteste Körpersport treibende Verein Österreichs. ...

VIENNA NIGHTROW

Aktuelles

Donnerstag, 23. März 2023 Von: Rudolph Querfeld

23.3.2023 LIA Zweier Querfeld/Holler rudert in Henley

Vorbereitung für die Olympia Qualifikation beim Leander Boat Club Henley


Liebe Lianesinnen, Liebe Lianesen.

Ich befinde mich gerade in England, genauer in Henley – on – Thames.

Hier trainiere ich gemeinsam mit Mattijs Holler im Leander Rowing Club. (Anm. der Leander BC ist wohl weltweit DER Ruderclub schlechthin. "Very posh" würde der Brite sagen. 1808 gegründet befindet sich das Clubhaus in Zielnähe der Royal Henley Regatta und ist einer der erfolgreichsten Ruderclubs auf der ganzen Welt. Hier haben Sir Redgrave und Pinsent gerudert, Cracknell, Reed, James, Triggs-Hodge. Die Ehrentafel der Leander Olympiasieger im Eingang des Clubs lässt einen vor Ehrfurcht erstarren)

Wie viele von euch wissen, ist diese Saison für uns internationale Ruderer eine besondere. Es gibt nämlich wieder die Möglichkeit sich bei den Weltmeisterschaften einen Olympia-Quotenplatz zu holen. Dieses Ziel verfolgen auch Mattijs und ich. Seit Jänner sitzen wir wieder gemeinsam in einem Boot, genauer gesagt im 2er ohne Steuermann. Diese LIA-Kombination hat schon mal bei der Junioren WM 2016 gut funktioniert. Nach rund 7 getrennten Jahren feiert also das „rocket pair“ wieder sein Come-back und wir freuen uns auf die kommenden Herausforderungen.

Um dieses Ziel zu erreichen müssen wir uns aber zunächst, beim Kleinboottest in Linz, von 14. bis 16. April, gegen die anderen österreichischen Zweierkombinationen  durchsetzen.

Doch wie kommt es eigentlich dazu, dass wir beide bei Leander trainieren und nicht mit dem österreichischen Team?

Mattijs ist bereits im Herbst 2022 nach Henley gezogen, um für Leander zu rudern. Nach seinem Sieg bei der Henley Royal Regatta wurde er vom Club rekrutiert. Nachdem er im vergangenen Sommer seinen Bachelor an der University of Washington erfolgreich abgeschlossen hat, war das für ihn eine interessante neue Möglichkeit, die er nutzen wollte.

Für mich war die Situation im Winter keine leichte. Nach einer längeren Verletzungspause und einer gewissen Perspektivenlosigkeit im Herbst/Winter, habe ich mir überlegt welche sportlichen Möglichkeiten es für mich gäbe. Und eine Möglichkeit hat mich ganz besonders gereizt - Zweier fahren mit Mattijs. Dieses Projekt hat mich sogar so sehr in den Bann gezogen, dass ich bereit war für meine Ziele nach England zu ziehen. An dieser Stelle möchten wir uns auch nochmal ganz besonders bei der ÖRV Riementrainerin Rita Hendes und der gesamten sportlichen Leitung des ÖRV bedanken, die uns dieses Projekt genehmigt haben und uns ihre maximale Unterstützung anbieten. Ein großer Dank geht auch an den österreichischen Heeressport, der das Projekt ebenfalls genehmigt hat und mich auch weiterhin finanziell unterstützt -  natürlich auch an den Leander Club, der uns herzlichst aufgenommen hat und uns bestmöglich betreut.

Wie sieht das Sportler-Leben als Ruderer für Leander aus?

Leander hat eine große Achter-Tradition, daher werden viele Einheiten auch in dieser Bootsklasse absolviert. Das hat den großen Vorteil, dass man als Neuankömmling schnell den britischen Ruderstil lernt. Der Trainingsplan orientiert sich dabei stark an dem des britischen Nationalteams, welches im vergangenen Jahr beeindruckende Ergebnisse erbracht hat. Gerudert wird meistens zwei Mal am Tag und drei Mal die Woche gehen wir in die Kraftkammer. Die dritte Einheit am Tag ist meistens individuell gestaltbar. Mattijs geht gerne laufen und ich trainiere entweder am Rad- oder am Ruderergometer. In den vergangenen Wochen durften wir auch schon unsere ersten Rennerfahrungen für Leander im Achter sammeln. Beide Regatten fanden am Championship Course in London auf der Themse statt. Für mich war vor allem das Boatrace fixture gegen Oxford University Boat Club eine großartige Erfahrung. Noch nie habe ich „racing“ im Rudern so sehr gespürt. Es geht bei einem side-by-side Rennen auf der Themse viel um Taktik, die optimale Streckenwahl, Zweikämpfe - bei denen die Ruderblätter aneinander knallen und um den Kampf gegen den Wind und die Wellen. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, kann das Rennen gerne unter folgendem Link https://www.youtube.com/watch?v=SWTVfLfmtfQ nachschauen.

Bei der deutschen Bootswerft Empacher wollen wir uns noch bedanken, die Mattijs und mir kostenlos ein Rennruderboot für die Kleinbootmeisterschaft zur Verfügung stellt.

Wir wünschen allen Lianesinnen und Lianesen einen guten Ruderstart in die neue Saison und viel Erfolg für die kommenden sportlichen und privaten Aufgaben!

Bis bald, euer Rudi Querfeld

 


Sponsoren & Partner