Aktuelles
12.7.2024 Ruderer müssen das Leistungszentrum bis Ende Juli 2025 räumen
Massive Probleme auch für den EWRC LIA
Seit der Übernahme des Ruderzentrums an der Steinspornbrücke durch die Wildwasser GmbH gab es Schwierigkeiten und Zündstoff über viele Jahre.
Warum das Ruderzentrum nicht von der Ruderei übernommen wurde ist eine lange Geschichte vieler Versäumnisse vergangener Tage. Momentan steuern wir aber auf den bisherigen Höhepunkt der Kalamitäten zu - der Wiener Ruderverband erhielt eine Räumungsklage bis Ende Juli 2025.
INFORMATION DES WIENER UND ÖSTERREICHISCHEN RUDERVERBANDES
Wien, am 9. Juli 2024
Ruderleistungszentrum an der Neuen Donau gekündigt – Spitzensportler ohne Trainingsstätte
Was ist passiert:
Am 4. Juli 2024 wurde dem Wiener Ruderverband (WRV) per Anwaltsbrief von der Vienna City Wildwasser GmbH (VCWW GmbH) mitgeteilt, dass sie das Ruderleistungszentrum an der Neuen Donau binnen Jahresfrist zu räumen haben.
Das Ruderleistungszentrum wurde von der Stadt Wien anlässlich der Ruder WM 1991 errichtet. 2012 wurde die oberösterreichische VCWW GmbH, eine Tochtergesellschaft des Österreichischen Kanuverbandes, Hauptmieterin des Areals, und in Folge wurden der WRV und der Österreichische Ruderverband Untermieter. Dieser Untermietvertrag wurde nun gekündigt.
Das Gebäude des Ruderleistungszentrums wurde mit öffentlichen Geldern der Stadt Wien und des Bundes gebaut und im Jahr 2017 aus Fördermitteln des Österreichischen Ruderverbandes renoviert. Mit dem Erhalt der Förderung wurde auch eine Widmung für den Rudersport unterschrieben. Die VCWW GmbH hat also eine Verpflichtung, den Rudersport zu unterstützen.
Das Verhältnis zwischen dem WRV und der VCWW GmbH ist angespannt: überhöhte Betriebskosten, unabgesprochene Doppelvermietungen des Zentrums für andere Sportaktivitäten und mangelnde Betriebserhaltung haben den WRV bereits zu Klagen gegen die VCWW GmbH veranlasst, die der WRV in erster Instanz gewonnen hat.
Was passiert, wenn nichts passiert:
Die Trainingsstrecke auf der Neuen Donau ist einzigartig in Österreich. Eine Alternative dazu gibt es in Wien nicht. Österreich verliert mit der Kündigung des Leistungszentrums eine Trainingsstätte, die viele Spitzensportler:innen hervorgebracht hat: Weltmeister wie Schmölzer, Rantasa, Faderbauer, Sigl trainierten dort genauso wie die Olympiamedaillengewinner Jonke, Zerbst und die Weltmeisterschaftsmedaillengewinner Lambing, Hartl, Jonke, Nussbaumer und später die U23 Weltmeister Rudolph* und Ferdinand Querfeld sowie Paul und Bernhard Sieber und viele andere. Das trifft auch ganz aktuell zwei Spitzensportlerinnen: kurz vor Beginn der Olympischen Spiele in Paris verlieren somit auch die beiden Wiener Olympiastarterinnen Louisa Altenhuber und Lara Tiefenthaler ihre Trainingsstätte. *(Anm.: Rudolph Querfeld war U23WM Dritter, Christoph Seifriedsberger war Weltmeister)
Wie kann es weitergehen:
Zur Sicherung von künftigen sportlichen Spitzenleistungen braucht es eine langfristige, rechtlich abgesicherte und auf Leistungssport ausgerichtete Lösung. Eine vollkommene Trennung der bestehenden Sportstätten an der Neuen Donau ist notwendig: Die Wasserarena den Kanut:innen und das Ruderleistungszentrum den Ruder:innen. Eine Lösung braucht auch den politischen Willen von Bund und Stadt Wien
FAQ – KÜNDIGUNG RUDER-LEISTUNGSZENTRUM NEUE DONAU
Stand: 9. Juli 2024
Warum wurde der Mietvertrag von der Vienna City Wildwasser GmbH (VCWW) gekündigt? Gab es Gründe bzw. wurden welche angeführt?
Wir wurden per Anwaltsschreiben informiert, dass wir das Ruderleistungszentrum binnen Jahresfrist zu räumen haben. Gründe wurden in dem Schreiben keine angeführt. Die Kündigung kam für uns völlig überraschend.
Es gab immer wieder Streitigkeiten, sogar Rechtsstreitigkeiten, zwischen dem Wiener Ruderverband und der VCWW. Hat das zur Kündigung geführt?
Es ist richtig, dass wir unterschiedliche Auffassungen hatten, etwa in der Frage der Betriebskostenabrechnung. Hier haben wir den Rechtsweg beschritten und in erster Instanz auch Recht bekommen. Es gab auch immer wieder Diskussionen, weil die VCWW das Leistungszentrum doppelt vermietete, also für andere Sportevents zur Verfügung stellte, was natürlich die Trainingsmöglichkeiten für unsere Ruder:innen einschränkte.
Wissen Sie, was die VCWW auf dem Areal machen möchte?
Das wissen wir nicht.
Allerdings wurde die Renovierung des Gebäudes des Ruderleistungszentrum im Jahr 2017 auch mit Fördermitteln des Österreichischen Ruderverbandes finanziert. Mit dem Erhalt der Förderung wurde auch eine Widmung für den Rudersport unterschrieben. Die VCWW GmbH hat also eine Verpflichtung, auf dem Areal des Leistungszentrums den Rudersport zu unterstützen.
Kann der WRV auf eine andere Location ausweichen?
Die Trainingsstrecke auf der Neuen Donau ist einzigartig in Österreich. Eine Alternative dazu gibt es in Wien nicht. Österreich verliert mit der Kündigung des Leistungszentrums eine Trainingsstätte, die viele Spitzensportler:innen hervorgebracht hat.
Was macht der WRV, wenn die Kündigung wirksam wird? Wo werden die Sportler:innen künftig trainieren?
Darauf haben wir noch keine Antwort. Im Moment konzentrieren wir alle unsere Kräfte darauf, das Ruderleistungszentrum an der Neuen Donau für den Rudersport zu retten.
Was sagt die Stadt Wien zur Kündigung des Leistungszentrums?
Bitte fragen Sie direkt die zuständigen Vertreter:innen der Stadt Wien.
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