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23.10.2024 Nachruf Dr. Béla Szendey
Ältestes LIA Mitglied mit 87 Jahren verstorben
Liebe LIAnesen, liebe Bonner Ruderkameraden, liebe Rudersportfreunde!
Es ist leider wahr! Béla ist am 22. September 2024 im 87. Lebensjahr im Garten seines geliebten Anwesens in Abaujkér HUN verstorben.
Die ungarische Revolution 1956 wird noch den älteren Zeitgenossen in Erinnerung sein. Béla flüchtete nach Österreich; der Aufstand wurde mit sowjetischen Panzern niedergewalzt. Da schon sein Vater Ruderer war, trat er dem damals in Ungarn bekanntesten Ruderclub, der LIA bei. Er gewann auch mehrere Einerrennen, Meister wurde er zu Zeiten der Linzer Rabeder und Fink freilich nicht. Er inskribierte sich dann in den USA, blieb sieben Jahre dort und wurde nach seiner Rückkehr nach Wien 1962 Röntgenfacharzt.
Zurück in Wien eröffnete Béla eine Röntgenordination. Bei seinen Patienten war er sehr beliebt, und er erzählte viele Anekdoten aus seiner Praxis. Wann immer es seine Zeit erlaubte, stieg er ins Ruderboot, meistens in seinen privaten Renngig-Einer. Den Einer konnte er auf sein Autodach schnallen, und er war nicht nur auf der österreichischen und ungarischen Donau unterwegs, sondern auch auf mehreren ungarischen Nebenflüssen. Alljährlich am Pfingstsonntag findet in Venedig der Langstreckenmarathon "Voga Longa" statt, Béla war dabei.
Ein besonderes Anliegen war Béla die Teilnahme an der alljährlichen Gemeinschaftsfahrt mit den Wanderruderkameraden aus Bonn. Diese Fahrt wurde abwechselnd von den Bonner Brüdern Schwaeppe und den Wienern H.P. Lenz und Fritz Altenhuber organisiert. Wir waren jeweils mit drei Gig-Vierern m. Stm. unterwegs, auf der Donau, der Drau, den oberösterreichischen und kärntnerischen Seen, aber auch in Belgien und der damaligen Tschechoslowakei.
Ein reiches Ärzte- und Ruderleben ist zu Ende gegangen. Auf seiner Parte steht "R.I.P". Requiescat in pacem; er ruhe in Frieden.
Dr. Lutz Zotti,
Foto : F.Altenhuber