Erfolgreichster Ruderverein Österreichs

Der Erste Wiener Ruderclub LIA wurde 1863 gegründet und ist damit der älteste Körpersport treibende Verein Österreichs. ...

VIENNA NIGHTROW

1994-1998

1994

International

1994 war geprägt durch große internationale Erfolge. Da war zunächst Gernot Faderbauer mit der Erringung seines 2.Weltmeistertitels in Indianapolis mit W.Sigl (OTT), C.Schmölzer (PIR) und W.Rantasa (FRI). In souveräner Art wurden sie ihrer Favoritenrolle gerecht. Das war sicher der Höhepunkt des Ruderjahres, doch auch schon davor wartete dieser LM4x mit Glanzleistungen auf, wie durch Siege u.a. bei der Wiener Int.Regatta und in Luzern. Darüber hinaus wurden im Hinblick auf Olympia 1996 aus dem Vierer zwei Zweier gebildet, da bei den Olympischen Spielen 1996 erstmals der LM2x und LM4- ausgetragen werden sollten. Dabei gelangen den jüngeren, G.Faderbauer/Sigl, Siege in Duisburg und Paris, wobei sie jedes Mal ihre Vierer- Partner Schmölzer/Rantasa besiegten. In Duisburg etwa wurden immerhin auch die Vizeweltmeister Gier/Gier (CH) zweimal deutlich geschlagen.

Ein weiteres Glanzlicht wurde von Heidi Haberl gesetzt. Sie war verantwortlich für den bisher größten Erfolg der LIA im weiblichen Bereich im JW 4x. Durch gute Leistungen während der Saison, z.B. einen Sieg bei der Junioren-Regatta in München, konnte der Vierer auf sich aufmerksam machen. Es wurde bezüglich Besetzung viel herumexperimentiert, bis sich der Vierer in Klagenfurt für die Junioren WM 1994 in München quali-fizieren konnte. 5 Mädchen standen für den Vierer zur Verfügung, Heidi, Ivana Bacanovic (LIA), M.Felizeter(WIB), K.Schustereder (GMU) und L.Eder (MÖV). In einer Einer-Ausscheidung zwischen Heidi und Ivana holte sich Heidi ihren Fixplatz im Vierer, Ivana fuhr als Ersatzfrau zur WM. Von M.Kessler bestens vorbereitet und auf die Rennen eingestellt, zeigten die Mädchen ganz tolle Rennen. Sie konnten sich von Rennen zu Rennen steigern, ließen sich auch durch die für sie nachteiligen Gegenwind-bedingungen nicht aus der Fassung bringen. Im Finale 500m vor dem Ziel noch an 4. Stelle liegend, brachte ihnen ihr unwiderstehlicher Endspurt die von niemandem erwartete Silbermedaille. Noch nie hat es bei den Juniorinnen im ÖRV so einen Erfolg gegeben. Überall herrschte große Freude, natürlich auch bei der LIA. Vor allem Raimund Haberl war stolz auf seine Tochter, hatte er doch selber 13 Jahre davor an dieser Stelle Silber geholt.

Roman Arndorfer und Helfried Jurtschitsch konnten sich ebenfalls für die Weltmeisterschaft qualifizieren. Mit H.Dieplinger und S.Sageder (beide DLI) gelang ihnen der 9.Platz. Bei etwas mehr Entschlossenheit wäre vielleicht auch der Sieg im Finale B möglich gewesen, so wie es Harald Faderbauer mit K.Sinzingerjun. (HSV) im M2x gelang. Dabei hat es für die Letzteren im Halbfinale lange Zeit nach einem überlegenen Einzug ins Finale ausgesehen. Die Beiden haben zu Beginn der Saison zueinander gefunden und bald durch einige internationale Erfolge auf sich aufmerksam gemacht, wie etwa Siege in Wien und in Paris. Der Sieg im Finale B in Luzern, bzw. die dortige Semifinalleistung, bedeutete die WM-Qualifikation.

Ein weiteres Boot, in dem die LIA Weltklasseniveau erreichte, war der JM2x mit Norbert Lambing und Richard Malousek. Mit großartiger Leistung wurde in Klagenfurt die WM-Qualifikation zur JuniorenWM geschafft. Bei der Junioren-WM in München selbst stürmten die Beiden über einen 2.Platz im Halbfinale in den Endlauf. Dort allerdings kam ein völlig unerwarteter Einbruch, sodass letztlich nur der 6.Platz herausschaute. Schade, die beiden Burschen haben ihr Potential bei weitem nicht ausgeschöpft.

National

Die Erfolge dieser Saison begannen schon im Winter bei den Ergometermeisterschaften, bei denen sich u.a. G.Faderbauer den Titel im LM und R.Malousek bei den Junioren A holte.

Bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften konnten wir insgesamt 10Titel gewinnen, u.a. wieder einmal den leichten und den schweren Achter, wobei die Leichtgewichte R.Arndorfer, H.Jurtschitsch, R.Haberl und R.Steiner in beiden Achtern saßen. Die Brüder G. und H.Faderbauer konnten im M2x und R.Arndorfer/ H.Jurtschitsch im M2- sowohl in der leichten als auch in der schweren Klasse siegen.

Bei den Junioren B trat erstmals Uwe Daxböck durch einen Sieg im 4+ in Erscheinung (mit C.Höbarth, J.Maresch und R.Dreihaar). R.Malousek siegte im JM1x und im JM4x mit N.Lambing, C.Böhmer und C.Hinterleitner.

Auch die Juniorinnen trugen sich in die Siegerliste ein. Heidi Haberl und Ivana Bacanovic siegten im JW2- und Michaela Mühlböck holte sich überraschend den LW1x.

1995

International

Weltmeisterschaft

Im Hinblick auf die Olympischen Spiele 1996 konzentrierte sich Gernot Faderbauer mit W.Sigl auf die Olympische Disziplin LM2x. Schmölzer und Rantasa bildeten den zweiten Zweier. In Essen hatten Schmölzer/Rantasa die Nase vorne, bei der WM-Qualifikation in Luzern drehten Faderbauer/Sigl den Spieß um und sicherten sich durch einen 4.Platz die WM-Teilnahme, da ihre 4-er-Partner nur 6. wurden. Beide Boote im Finale war ein großer Erfolg für Österreich.

Bei der Weltmeisterschaft in Tampere im August hatte Gernot ein Mammutprogramm zu absolvieren, startete er doch im LM4x (mit Rantasa, Schmölzer und Sigl) und LM2x. Im LM4x löste der amtierende Weltmeister seine Aufgabe im Vorlauf, im Semifinale und auch im Finale weltmeisterlich – Siege in allen Läufen, obwohl sich GER im Finale bis 1000m verzweifelt wehrte. Zum dritten mal Weltmeister hintereinander – eine tolle Serie, die es in Österreich nicht so schnell wieder geben wird.

1996

International

Olympiaqualifikation

Das Olympiajahr war international von hektischem Qualifikationsstress geprägt, da es mehr Aktive als Quoten-plätze gab. Von der LIA hatten im Jahr davor G.Faderbauer, R.Arndorfer und H.Jurtschitsch Quotenplätze erreicht. Obwohl G.Faderbauer und W.Sigl den Quotenplatz im LM2x holten, wurde vom Verbandspräsidenten Hasenöhrl entschieden, dass Gernot mit Schmölzer und Sigl mit Rantasa jeweils einen 2-er bildeten. Eine bis heute unverständliche Entscheidung, die trotz heftigem Protest der LIA nicht rückgängig gemacht wurde.

Nach dem Scheitern des M2x schon im Jahr davor probierten es Harald Faderbauer/K.Sinzinger im M2-, hatten dabei aber in Bauer/Nader interne Konkurrenz.

Sowohl im LM2x als auch im M2- hatten in einer „Best of Three“ - Ausscheidung in Sevilla (LM2x) bzw. in Ottensheim (M2-) unsere beiden LIAnesen das Nachsehen. G.Faderbauer/Schmölzer stiegen sofort in den 2-, um sich einen Platz im LM4- zu sichern, Harry wollte es noch einmal im Einer wissen. Für den LM4- bewarben sich drei 2–: Arndorfer/Jurtschitsch, G.Faderbauer/Schmölzer und Kobau/Hofmann. Leider litt R.Arndorfer an einer langwierigen Rückenverletzung, sodass alle Ausscheidungstermine mit ihm platzten und Trainer M.Bacanovic den 4-er mit G.Faderbauer/Schmölzer/Kobau/Hofmann besetzte. Jurtschitsch, konnte somit nicht in die Ausscheidung eingreifen. Als damals bester Riemenruderer hätte er sich einen Platz im Vierer verdient, aber leider wurde anders entschieden. Hier hätte der ÖRV mit mehr Flexibilität und Finger-spitzengefühl vorgehen müssen. Aber auch in diesem Fall nutzten alle Einsprüche der LIA nichts. Jurtschitsch wurde Ersatzmann für den Vierer. Er war aber von all diesen Vorgängen so enttäuscht, dass er nach den Olympischen Spielen der LIA den Rücken kehrte. Ein Schritt, der noch heute unverständlich ist, hatte ihn die LIA doch - als einen ihrer besten Ruderer - unterstützt und gefördert, wie kaum einen anderen.

Der LM4- erreichte in Duisburg durch zwei 3.Plätze die Olympia-Bestätigung, während H.Faderbauer dies im 1x nicht schaffte. Der LM4- bewies in Luzern durch einen 5.Platz noch einmal sein Weltklassepotential. R.Arndorfer, H.Jurtschitsch, H.Faderbauer und K.Sinzinger probierten unter Hans Eckstein in Luzern noch einen letzten Qualifikationsversuch im M4-, kamen allerdings über den 12.Platz nicht hinaus und verpassten damit die Qualifikation. Gernot Faderbauer war damit der einzige LIAnese in Atlanta.

Olympische Spiele

In Atlanta war das Feld im LM4- äußerst dicht. Das zeigte sich schon im Hoffnungslauf, wo den 2. vom 4. nur 7/10s trennten. Unser Vierer erreichte gerade noch den fürs Semifinale notwendigen 3.Platz. Dort reichte es dann aber nur zu einem enttäuschenden 6.Platz. Auch im Finale B kam man nicht über den letzten und insgesamt 12.Platz hinaus. Was wäre wohl ohne Arndorfers Verletzung bzw. mit Jurtschitsch im Boot möglich gewesen?

Junioren-WM

Ziemlich unbemerkt und unspektakulär verdiente sich Veronika Haberl schon 1995 ihre ersten Sporen im Rudersport. Spätestens aber im Frühjahr 1996 bemerkten Insider, dass in ihr eine große Ruderin heranreifen könnte. Als sie sich im Frühjahr 1996 beim Kleinbootetest und der Wr.Frühjahrsregatta nur knapp hinter der damals dominierenden B.Bogner platzierte, wurde man auch von Verbandsseite auf sie auf-merksam und bildete einen 2x mit Bogner. Sie landeten einen Sieg bei der großen Junioren-Regatta in München und qualifizierten sich beim Zeitfahren sehr leicht für die Weltmeisterschaft in Strathclyde/Schottland, wohin sie als eines der aussichtsreichs-ten Boote entsandt wurden. Und sie konnten ihre Rolle voll erfüllen, 2.Platz im Vorlauf, Sieg im Semifinale, damit schien eine Medaille durchaus im Bereich des Möglichen. Das Finale ließ an Spannung nichts zu wünschen übrig. Bis nach 1000m lagen Vroni/ Bettina an der Spitze des Feldes. Dann aber kam die Zeit der körperlich überlegenen Polinnen. Sie übernahmen die Führung und bauten diese bis ins Ziel auf 2 Längen aus. Dahinter lagen bei 1500m 5Boote innerhalb einer Bootslänge. Unsere Mädchen be-hielten ihre Nerven und konnten zur großen Freude aller Österreicher als 2. durchs Ziel fahren und damit Silber gewinnen. Eine tolle Leistung von Vroni und Bettina.

Nationscup

In Hazewinkel starteten 3 LIAnesen: Heidi Haberl mit M.Taupe(NAU) im W2x, Norbert Lambing mit R.Hartl (RAC) im M2x und C.Böhmer im M4x.

Der W2x begann überzeugend mit einem Vorlaufsieg, der einiges erwarten ließ. Leider folgte ein total verpatztes Semifinale. Im Finale B konnten sich Heidi und ihre Partnerin durch einen 2.Platz wieder rehabilitieren. Schade, dass sie gerade im wichtigsten Rennen, dem Semifinale, ihre Möglichkeiten nicht ausschöpfen konnten.

Der M4x erreichte über den Hoffnungslauf das B-Finale, in dem dann nur der 4.Platz (10.Gesamtrang) blieb. Ein Grund dafür war sicher das schlechte Klima in der Mannschaft und den Betreuern.

Das Glanzlicht aus LIA- und österr. Sicht in Hazewinkel wurde durch N.Lambing/R.Hartl im M2x gesetzt. Nach einem souveränen Vorlaufsieg und einem nie gefährdeten 3.Platz im Halbfinale waren CZE, POL, ITA, SUI und GER die Gegner im Finale A. Dort lag unser Boot nach 500m in Führung, musste dann zwar noch ITA und CZE passieren lassen, stand aber nie in Gefahr den 3.Platz zu verlieren. Eine Klasseleistung und der Beginn einer großen internationalen Karriere für N.Lambing, nur wenige Jahre nach dem Einstieg in den Rudersport.

National

Auch national gehörte N.Lambing zu den Dominatoren. Er holte mit H.Faderbauer, R.Malousek und R.Haberl im M4x den 100. Meisterschaftssieg der LIA, sowie mit H.Faderbauer auch den Titel im M2x.

Bei den Leichtgewichten gab es - wie schon 1995 - wieder keinen Titel.

Dafür konnten wir die ÖVMStM klar vor PIR und FRI für uns entscheiden und damit unseren 10.Titel in diesem Bewerb gewinnen.

Die Junioren U.Daxböck, L.und C.Höbarth und J.Maresch wurden Meister im JM4- und gemeinsam mit R.Dreihaar, A.Winninger, P.Golkowsky, P.Krenn und Stm. M.Maier im Achter nach 2-jähriger Pause. Im JW2- gelang durch G.Tulzer und R.Pasching die Titelverteidigung.

Zu den 6 Meisterschaftssiegen kamen noch weitere 145 Siege bei nationalen und internationalen Regatten. Diese insgesamt 151 Siege bedeuteten Rekord in der bisherigen LIA-Geschichte.

1997

International

Im nacholympischen Jahr prägte N.Lambing das internationale Rudergeschehen der LIA. Zunächst fiel er noch durch eine schlechte Leistung beim Kleinbootetest in Ottensheim auf, was zu einer Auflösung des Erfolgs-2x Lambing/Hartl führte. Daraufhin tat sich Norbert mit Malousek zusammen und errang den 2.Platz im MB2x im Rahmen der WC-Regatta in München, geschlagen allerdings von den österreichischen Junioren Uhl/Krause.

Schon bei der nächsten WC-Station in Paris hatten Lambing/Hartl, die letztjährigen Bronzemedaillengewinner des Nationscups, wieder zusammengefunden und erreichten einen achtbaren 8.Platz. Es folgte ein 2.Platz bei der Wr.Int.RR, sowie ein guter Auftritt in Luzern mit einem bravourösen Einzug ins Semifinale. Leider wüteten dort Grippeviren, die auch unseren Zweier vor dem kleinen Finale eliminierten. Die beiden waren – unabhängig vom Luzern-Ergebnis – bereits für den NC qualifiziert. Darüber hinaus wurde nach der Rotsee-regatta aus ihnen und Nader/Nußbaumer ein M4x für die WM gebildet. Dieses Boot sollte der Beginn eines Projekts mit dem Ziel Sydney 2000 sein. Malousek gehörte ebenfalls dem Projekt an. Auch er hätte das Zeug zu einem internationalen Spitzenruderer gehabt, doch leider fehlte ihm die richtige innere Einstellung. Alle Mühe, die sich viele Trainer und Funktionäre bei der LIA mit ihm gegeben hatten, war letztlich vergeblich.

Die WM-Qualifikation in Luzern sowie die Qualifikation für den Nationscup bzw. die Junioren-WM verursachte einige Diskussionen. Zum einen wurden in Luzern Boote qualifiziert, ohne dass sie überhaupt am Start waren bzw. wurden die Limits vor Ort erleichtert, während zum anderen bei der NC- und Junioren WM-Qualifikation viel strengere Maßstäbe angelegt wurden bzw. von den ÖRV-Verantwortlichen Unsportlichkeiten und Ungereimtheiten toleriert wurden. Leider war auch die LIA davon betroffen, z.B. V.Haberl mit I.Hackl(PIR) sowie R.Malousek. Derartige Vorkommnisse sind durchaus in der Lage, sensiblen Sportlern die Freude am Wett-kampfsport zu nehmen, so geschehen in diesem Fall mit Veronika Haberl. Mit ihr hat eine der talentiertesten Ruderinnen viel zu früh mit dem Rennsport aufgehört.

Nur J.Bulla löste – neben N.Lambing – das NC-Ticket im LM4x mit Feik, Weissböck(WLI) und Wiedner (PIR). Beim Nationscup in Mailand kam diese Mannschaft über den letzten Platz der 8teilnehmenden Nationen nicht hinaus.

Ganz anders der M2x mit Lambing/Hartl. Die Bronzemedaillengewinner des Vorjahres starteten mit einem überlegenen Vorlaufsieg und deuteten damit gleich ihre neuerliche Anwärterschaft auf eine Medaille an. Im Semifinale ein weiterer Sieg – sichergestellt durch sehr starke letzte 500m. Im Finale lag unsere Medaillen-hoffnung zunächst nur auf Platz 6, bis 1500m gelang es wenigstens ein Boot zu überholen. Dann aber ein sensationelles Finish mit Schlagzahl 42, mit dem noch Bronze gewonnen werden konnte, 2/10s vor CZE und 8/10s vor GER.

Heidi Haberl versuchte sich mit M.Taupe (NAU) für den NC zu qualifizieren. Trotz einiger guter Resultate und einem 12.Platz beim WC in Paris, konnte leider die Qualifikation beim schon oben kurz kommentierten Relationszeitfahren nicht geschafft werden.

Harald Faderbauer startete mit M.Kunisch(FRI) im M2x. Die Beiden konnten sich aber gar nicht in Szene setzen und so endete eine große internationale Karriere (Harry war der beste österr. Skiffer in der schweren Klasse seit 1945) relativ unspektakulär. Harry sollte uns aber national noch lange Zeit eine wichtige Stütze sein.

Die JuniorInnenen waren international nicht so erfolgreich. Eine Ausnahme war der 4.Platz im JW8+ in München. Der Mädchen-Achter war ein von K.Sandhäugl initiiertes Projekt des ÖRV, für das man jedoch leider nicht genügend Geduld aufbrachte und es bald zugunsten eines Doppelvierers zu Grabe trug.

International erregte Maria Strasser mit ihrem Ergometerweltrekord über 2000m in 9:18,8 in der Altersklasse 70-79Jahre Aufsehen.

Weltmeisterschaft

Trotz der Medaille beim NC war die WM sicher der internationale Höhepunkt. Der M4x mit Lambing/ Hartl/Nader/Nußbaumer überraschte gleich im Vorlauf so manch eingesessene Doppelvierernation mit einer in Richtung Ziel immer stärker werdenden Leistung, die im 2.Rang gipfelte. Mit Norbert wurde ein Weltklasse-schlagmann entdeckt, der mit seinem Rhythmusgefühl und seiner Rudertechnik höchste Frequenzen fahren und damit seine Mannschaft entsprechend mitreißen konnte.

Im Semifinale wurde der 3.Rang belegt, noch vor dem sichtlich überraschten Olympiazweiten USA, wieder durch Endspurt über 500m mit 42-er-Schlag, und damit das Finale A erreicht. Dort mischte unser Vierer wieder kräftig im Vorderfeld mit und konnte diese WM mit einem vorher nie erwarteten 4.Platz für die LIA und Österreich erfolgreich abschließen.

National

Die Durststrecke bei den Männern wurde 1997 prolongiert. Es reichte nur zu einem einzigen Titel, nämlich im M4x mit Lambing, Malousek, G. und H.Faderbauer.

Der Nachwuchs entschädigte uns dafür mit Siegen im JM2-, JM4- und JM8+. U.Daxböck, L.Höbarth, P.Krenn und G.Langberg waren das Rückgrat der Mannschaft, im Achter ergänzt durch J.Mayr, Rainer Haberl, T.Maresch und P.Golkowsky.

Die Schüler trugen zwei weitere Titel bei, und zwar in den Einern, sowohl weiblich (M.Cvar) als auch männlich (Mi.Hinterleitner).

Mit dem Sieg bei der ÖVMStM konnten wir insgesamt 7 nationale Titel erringen.

1998

International

Weltcup

Auch dieses Jahr war N.Lambing der wichtigste internationale Vertreter der LIA. Schon bei der ersten Weltcupregatta in München unterstrich der M4x mit Lambing/Nußbaumer/Nader/Hartl ein-drucksvoll seine tolle Form. Mit gewaltigem End-spurt wurde der 3. der WM 1997 – UKR – mit mehr als einer Länge geschlagen und damit der erste Weltcupsieg eines österreichischen Bootes fixiert.

In Hazewinkel folgte ein 2.Platz im WC-Bewerb hinter den Weltmeistern und Olympiasiegern aus Italien. Natürlich, ist man versucht zu kommentieren, siegte unser Vierer auch bei der Wr.Int.RR, um schließlich beim Weltcupfinale in Luzern wieder souverän ins Finale einzuziehen. Bedingt durch starken Gegenwind kam unsere „leichte“ Mannschaft über den 4.Platz nicht hinaus. Leichte Enttäuschung zwar, aber immer-hin bedeutete dieses Ergebnis den Gewinn des Weltcups im M4x. Der 1.Gesamtweltcupsieg eines österreichischen Bootes, und die LIA war maßgeblich daran beteiligt.

Weltmeisterschaft

Im September folgte die wichtigste Regatta der Saison - die WM in Köln. Der Beginn war turbulent, erkrankte doch H.Nussbaumer und musste im Vorlauf durch C.Uhl ersetzt werden. Ein 5.Platz war die Folge und großer Rückstand auf den Vorlaufsieger Italien. Im Halbfinale – wieder in Originalbesetzung – wurde wieder die alte Form ausgespielt und mit einem klaren Sieg der Finaleinzug geschafft. Im Finale A waren ITA, GER, AUS, USA und POL die Gegner. Ganz Ruderösterreich fieberte diesem Finale entgegen. In der LIA hatten sich viele versammelt, um gemeinsam den Finallauf im Fernsehen zu verfolgen. Nach gutem Start unseres Vierers ging bald ITA in Führung, gefolgt von GER und AUT. Alle Angriffe der USA konnten erfolgreich pariert werden, unsere Mannschaft kam im Gegenteil noch recht nahe an GER heran, und so blieb diese Reihenfolge bis ins Ziel. Großer Jubel begleitete die vier zum Siegersteg, wo sie stolz die Bronzemedaille in Empfang nehmen durften. Norbert Lambing hat damit LIA-Geschichte geschrieben – er ist der erste WM-Medaillengewinner bei den „Schweren“ für die LIA.

Vermischtes

Weitere LIAnesen mit internationalen Ambitionen waren Heidi Haberl, U.Daxböck, P.Sommeregger und R.Malousek. Letzterer musste bald einsehen, dass ideale körperliche Voraussetzungen alleine nicht für sportliche Spitzenleistungen ausreichen. U.Daxböck und P.Sommeregger fuhren mit Huth(PIR) und Engl (WLI) und qualifizierten sich im LM4- für den Nationscup. Dort kamen sie über einen 11.Platz nicht hinaus.

Heidi Haberl versuchte einerseits sich für die WM im W4x zu qualifizieren, und andererseits mit B.Bogner im W2x für den NC. Trotz eines 7.Platzes in München, einem Sieg bei der Wr.Int.RR und dem 8.Platz in Luzern, der die gar nicht so erwartete WM-Qualifikation für H.HaberlB.Reindl(DOW)K.Gassner(DOW)/B.Bogner (PIR) bedeutete, war Heidi dennoch bei der WM nur als Ersatzfrau dabei. Diverse Ergometertests und Einerzeitfahren, von denen Heidi nur letzteres verlor, waren ausschlaggebend dafür, dass M.Taupe statt Heidi ins Boot genommen wurde. Eine objektiv nicht nachvollziehbare Entscheidung des Nationaltrainers M.Kessler, dies um so mehr, als der Vierer mit Heidi besser harmonierte und ihm noch dazu die Schlagfrau genommen wurde. Entsprechend schlecht schnitt dieser Vierer dann bei der WM ab.

Beim Nationscup schlugen sich Heidi und Bettina recht achtbar. Im Vorlauf 3., kamen sie durch einen Sieg im Halbfinale direkt ins Finale, wo die dann einen bemerkenswerten 5.Rang belegen konnten. Eine gelungene Talentprobe der beiden Mädchen. Schade nur, dass sie den WM-Vierer nicht gemeinsam bestreiten konnten.

LIAnesen waren auch dieses Jahr wieder in Weltrekordlaune, gleich zwei Weltrekorde wurden aufgestellt: Maria Strasser verbesserte in Boston ihren eigenen WR aus dem Vorjahr in der Altersklasse 70-79 über 2000m auf dem Ruderergometer auf 9:13,9. Heinrich Gaube schraubte im Rahmen der österreichischen Indoormeisterschaften den Weltrekord über 100km von 7h32min auf 6h51min31,2s.

Beim traditionellen „Head of the River“ in London errang der Österreich-Achter mit N.Lambing am Schlag mit dem 13.Platz die bisher beste Platzierung einer österreichischen Mannschaft.

National

National erlitten wir bei der ÖM eine schmerzliche Niederlage gegen WLI. Kein einziger Sieg bei den schweren Männern. Nur der LM4- (U.Daxböck, P.Sommeregger, L. und C.Höbarth) verhinderte mit seinem Sieg das totale Debakel.

Bei der ÖM riss uns 1998 der Nachwuchs heraus. Rainer Haberl, J.Mayr, M.Wieland und L.Höbarth holten sich den 4-, 4x und mit P.Nitsche, A.Ruthner, Mi.Hinterleitner, M.Schweinhammer und Stm.C.Ruthner auch den Achter bei den Junioren. Die gute Nachwuchsarbeit bei der LIA wurde noch bestätigt durch drei Meistertitel bei den Schülerinnen: M.Cvar im 1x, M.Cvar/E.Meidl im 2x und M.Cvar/E.Meidl/D.Nitsche/L.Nölscher/Stf.M.Banke im 4x+.

Damit hatten wir insgesamt doch wieder 7 Meistertitel gewonnen, eine Zahl, die sonst kaum ein österr. Verein zu erringen in der Lage ist.