Erfolgreichster Ruderverein Österreichs

Der Erste Wiener Ruderclub LIA wurde 1863 gegründet und ist damit der älteste Körpersport treibende Verein Österreichs. ...

VIENNA NIGHTROW

1989-1993

Diese fünf Jahre zählen sicher zu den sportlich erfolgreichsten der Clubgeschichte. Dokumentiert wird dies durch einen Weltmeistertitel von Gernot Faderbauer, durch Spitzenplätze im Einer-Weltcup von Harald Faderbauer, durch eine Vielzahl weiterer be­achtlicher Platzierungen bei interna­tionalen Regatten, Welt­meisterschaften und Olympischen Spielen, sowie durch insgesamt 33 österreichische Meistertitel bei den Senioren, durch vier Siege bei den Österreichischen Vereinsmann­schaftsmeisterschaften, durch sechs öster­reichische Juniorenmeister und fünf Schülermeistertitel. Die Gesamtzahl der Siege in diesem Zeitraum lag bei 453, wovon der Großteil durch reine Clubmannschaften errungen worden ist. Eine wahrlich imponierende Leistung, die es wert ist, etwas detaillierter betrachtet zu werden.

International

Auf der internationalen Ruderbühne war die LIA in den Jahren 126 bis 130 ihres Bestehens sehr stark ver­treten. Am meisten beachtet wurden sicher die Leistungen von Harald und Gernot Fa­derbauer. Zunächst zu Harald: 1989 in einem Vierer ohne Steuermann mit den österreichischen Spitzen-Riemenruderern Sinzinger, Bauer und Gotsmy, konnte er mit einem 9. Platz in Luzern die Qualifikation für die WM in Bled schaffen. Leider verließen Sinzinger/Bauer das Boot. Der Vierer ohne, nun mit Hofmayr und D.Kuttelwascher, blieb dann bei der WM mit dem 11. Platz etwas hinter den Erwartungen zurück.

Ab 1990 konzentrierte sich Harry nur mehr auf den Einer, mit Erfolg, wie 2 Siege in Roudnice mit Zeiten nahe bei 7 Min und der 6. Platz bei der WM in Tasmanien zeigte.

1991 beteiligte sich Harry erstmals am FISA-Skuller-Weltcup, der seit 1990 ausge­fahren wird. Durch die Plätze 2(Duisburg, Amsterdam), 4(Hjelmsjon), 9(San Diego) und 3(Luzern) konnte er den großartigen 2. Platz in der Gesamtwertung hinter dem Tschechen Chalupa erreichen. Ein Erfolg, der mindestens so hoch ein­zustufen ist, wie eine WM-Medaille, gibt er doch die Leistung über eine gesamte Saison wie­der. Dennoch wird eine WM-Medaille im Allgemeinen immer wieder höher bewertet. Diese WM-Medaille strebte H.Faderbauer 1991 bei der Heim-WM in Wien an. Bestens vorbereitet auf einer Vielzahl von Trainingslagern mit seinem Trainer Dr.G.Klein und psychologisch betreut vom ehemaligen Spitzenruderer Erwin Czaika, schienen die Weichen für einen Spitzenrang vor eigenem Publikum gestellt. Wieder ge­lang Harry der Finaleinzug und wieder wurde es wie im Jahr davor der 6.Platz. War dieser Platz 1990 noch eine große Überraschung, musste man 1991 nach den Saisonergebnissen doch ein wenig enttäuscht sein. Von seiner Leistungs­fähigkeit her wäre in Wien sicher auch ein Platz unter den ersten drei möglich gewesen. Dass auch ein Lange oder Chalupa durchaus im Leistungsbereich unseres Harry waren, zeigten die Weltcup-Rennen in Duisburg, Amsterdam und Luzern.

Mit viel Optimismus wurde die Olympiasaison 1992 von Harry in Angriff genommen. Es gelangen ihm wieder Spitzenränge bei den Weltcuprennen, womit er den dritten Platz in der Gesamtwertung (hinter Lange und Chalupa) sicherte. Und wieder erwischte er beim eigentlich entscheidenden Wettkampf dieser Saison, der Olympischen Regatta in Banyoles 1992, keine optimale Form. Zwar begann es mit einem Vorlaufsieg vielver­sprechend, im Halbfinale sah es lange Zeit nach einem klaren Finaleinzug aus, aber es gelang nicht. Im kleinen Finale wurde er dann Zweiter, wieder mit einer Zeit unter 7 Min, wie schon im Vorlauf. Objektiv betrachtet - 8. Platz - eine schöne Leistung, für Harry selber sicher unbefriedigend. Den 8.Platz erreichte Harry auch bei der WM in Roudnice 1993.

Neben H.Faderbauer, der die Skullertradition der LIA fortsetzte, waren es vor allem die Leichtgewichte, die international in diesen fünf Jahren in Erscheinung traten. Zunächst gelang Dr.R.Steiner im Jah­re 1989 mit seinen Leichtgewichts – Vierer ohne Steuermann - Partnern Obrecht, Dieplinger (beide WLI) und Kabas (FRI) die WM-Qualifikation durch einen hervorragenden 3. Platz bei der Qualifikationsregatta auf dem Rotsee. Bei der WM lief es dann leider nicht so gut, man musste sich mit dem 11. Platz bescheiden.

1990 gelang dann eine deutliche Rangverbesserung. Mit Gernot Faderbauer statt R.Steiner bedeutete der 6.Platz in Luzern das WM-Ticket für Tasmanien, wo die Entsendung durch einen Sieg im kleinen Finale gerechtfertigt werden konnte. Im selben Jahr machte G. Faderbauer bereits als Skuller durch den 4.Platz beim Match der Senioren in Ottensheim auf sich aufmerksam.

Die LIA-Frauen traten 1989 erstmals international in Erscheinung, sieht man vom 9.Platz im Juniorinnen Dop­pelzweier bei der WM in Mailand 1988 durch C.Barnert mit G.Moschnitschka (IST) ab. Da die talentierte Claudia leider allzu früh ihre Laufbahn beendete, bildeten die Linzerin G.Moschnitschka und Vera Sommerbauer ab 1990 ein Team. Für die WM-Qualifika­tion reichte es zwar in diesem Jahr noch nicht, jedoch zeigte die Mannschaft durch einen Sieg bei der Internationalen Regatta in Amsterdam ihre Fähigkeiten nachdrücklich auf.

Mit der Verpflichtung von Dr. Hans Eckstein, dem früheren DDR-Erfolgstrainer, kam frischer Wind in den ohne­hin damals schon recht erfolgreichen österreichischen Rudersport. Vor allem was die Organisation und die Planmäßigkeit des Trainings anbelangte, wurde 1991 ein großer Fortschritt erzielt, was sich auch dadurch auswirkte, dass der ÖRV vom Österreichischen Spitzensportausschuss als Modellverband ausgewählt und als solcher besonders gefördert wurde.

Auch die LIA hat davon profitieren können, vor allem im Leichtgewichtsbereich der Herren. Unter der Leitung von Mag. Milan Bacanovic wurde das Leichtgewichtsprojekt gestartet. Aufgrund von Ruderergometertests wurde im Jahre 1991 eine Gruppe von Leichtgewichtsruderern zusammengeführt, der auch 4 LlAnesen ange­hörten: Die Ruderer R.Arndorfer, R.Haberl, T.Kropik und der Steuermann A.Winninger.

Daraus wurde ein LM8+ gebildet, in dem R.Arndorfer, R.Haberl und A.Winninger Platz fanden, und der sich in Luzern für die Heim-WM in Wien qualifizieren konnte. Daneben schafften die Qualifikation auch H.Faderbauer im Einer, V.Sommerbauer mit G.Moschnitschka (IST) im LW2x, G.Faderbauer im LM4- und G.Schuster im M4x. T.Kornhoff war Ersatz­mann für die Leichtgewichtsmannschaft und startete im LM1x. Die Mannschaften mit LIA-Beteiligung erreich­ten bei der WM folgende Plätze:

6.Platz (LM8+), 9.Platz (LM4-), 12.Platz (LW2x), 14.Platz (M4x) und 15.Platz (LM1x).

Für die Olympischen Spiele 1992 in Banyoles schaffte neben H.Faderbauer noch G.Schuster im M4x mit Nußbaumer (GMU), Port (NAU) und Kaiser (VIL) nach einer aufreibenden Saison die Qualifikation. Bei den Spielen selbst war das Pulver mit einem 14. Platz bereits verschossen.

Das Leichtgewichtsprojekt wurde 1992 fortgesetzt und schon bald kristallisierte sich wieder die Bildung eines Achters heraus, unter Beteiligung auch des letztjährigen LM4-. Somit saßen neben A.Winninger (Steuermann) die LlAnesen R.Arndorfer, G.Faderbauer und der zwischenzeitlich zur LIA gewechselte H.Jurtschitsch im LM8+, der sich schließlich mit guten Platzierungen in Köln, Essen und Luzern für Montreal qualifizierte. Dort wurde, so wie 1991, der 6. Platz errudert. R.Haberl stand aus Zeitgründen dem 8-er nicht mehr zur Verfügung. Im LM1x verpasste er die WM-Qualifikation ganz knapp.

Da einige Aktive ihre Karriere beendet hatten, gab es 1993 keinen Leichtgewichts-Achter mehr. Arndorfer und Jurtschitsch bildeten mit Dieplinger und S.Sageder von DLI einen Leichtgewichts-Vierer ohne Steuermann und qualifizierten sich durch Finalplätze in Duisburg, Bled und Luzern für die WM. Dort wurde in einem ausgegli­chenem Feld das Finale erreicht. Es wurde zwar wieder "nur" der 6. Platz, aber die Mannschaft hinterließ einen ausge­zeichneten Eindruck.

G.Faderbauer zeigte schon im Frühjahr im Einer hervorragende Leistungen, sodass der Verband beschloss, mit ihm, Sigl (OTT), Schmölzer (PIR) und Rantasa (FRI) einen LM4x zu probieren. Dieser Vierer setzte sich in Duisburg und bei der WM-Qualifikation in Luzern durch 2. Plätze phantastisch in Szene. Daneben gab es noch Siege in Bled und Wien, sodass dieses Boot zur größten österreichischen WM-Medaillenhoffnung wurde. Bevor es allerdings so weit war, stellten sich alle Insider die Frage, ob und wann Rantasa / Schmölzer den Vierer verlassen und wieder in ihren angestammten Zweier zurückkehren würden. Durch einen Sieg im LM2x von Gernot und Sigl in Bled und einen 2. Platz in Duisburg, beide Male vor Rantasa / Schmölzer platziert, wurde der gemeinsame Start im Vierer endgültig fixiert. Bei der WM in Roudnice konnte dann dieses Boot die Hoff­nungen voll erfüllen. Im Finale fuhren die Vier dann das Rennen ihres Lebens und konnten die Mitfavoriten Deutschland und Italien klar besiegen. Die LIA hatte somit ihren 3. Weltmeistertitel errungen und hat ihren zweiten Weltmeister.

National

Die nationalen Erfolge der LIA in diesen 5 Jahren können ohne Übertreibung als sensationell bezeichnet werden. Sind wir 1987 und 1988 in der allgemeinen Klasse völlig leer ausgegangen, war es das ausdrückliche Bestreben des 1989 neu gewählten Präsidenten Dr. Raimund Haberl, im sportlichen Bereich neue Akzente zu setzen und an frühere Erfolge anzuschließen bzw. diese womöglich zu übertreffen. Er setzte sich dafür auch persönlich, sowohl organisatorisch, als auch als aktiver Ruderer sehr ein. Mag.A.Altenhuber als Oberboots­mann und die Trainer Mag.M.Huttarsch, Dr.G.Klein und C.Schyr sorgten für die entsprechende Trainingsorga­nisation. Gleich im ersten Jahr, also 1989, waren all diese Bemühungen von Erfolg gekrönt, obwohl so manch ein Regattaergebnis während der Saison das nicht vermuten hatte lassen.

Bei der ÖM in Villach konnten wir als Außenseiter beide Achter (leicht und schwer) gewinnen. Daneben been­dete die LIA auch noch die Rennen LW1x, LM4- und M4- als Sieger.

  • Insgesamt 16 LlAnesen sind 1989 Österreichische Meister geworden.
  • Wir haben die erste Meisterin der Clubgeschichte: Mag. Vera Sommerbauer.
  • Wir stellten den erfolgreichsten Teilnehmen bei den ÖM: Dr. R. Steiner mit 4 Titeln.
  • Wir haben den schweren Achter als reine Vereinsmannschaft nach 21 Jahren wieder gewonnen.

In ähnlicher Weise ging es 1990 in Klagenfurt weiter mit den Titeln im M4-, M4x, M8+, LM8+ und LW1x. Insge­samt 15 LlAnesen errangen fast ein Drittel der Siege aller 18 ausgefahrenen Meisterschaftsrennen im Senio­renbereich. Der schwere Doppelvierer wurde erstmals als Clubmannschaft gewonnen.

Eine Steigerung dieser Erfolge schien nicht mehr möglich zu sein, aber dann kam das Jahr 1991. Tatsächlich wurde 1991 die bis dahin erfolgreichste Saison überhaupt mit Siegen in:

M1x, M2x, M4x, M8+, LM4-, LM4x, LM8+, LW2x, SchM1x, SchM4x+, SchW4x+

15 LlAnesenInnen holten mit 8 Titeln in der allgemeinen Klasse mehr als 40 % der 19 ausgefahrenen Rennen. Der Leichtgewichts-Doppelvierer konnte erstmals als Clubmannschaft gewonnen werden, der LW2x und der SchW4x+ wurden erstmals überhaupt gewonnen. Die erfolgreichsten Ruderer der ÖM stellte natürlich auch wieder die LIA, nämlich G. u. H. Faderbauer und R. Haberl mit je 4 Siegen.

Im Jahr 1991 hat die LIA erstmals seit einigen Jahren wieder im Nachwuchsbereich aufhorchen lassen, und zwar durch Siege im Einer und im Doppelvierer mit Steuermann bei den Schülern, und im Doppelvierer mit Steuermann bei den Schülerinnen. Damit trug unser Bestreben seit 1989 erstmals Früchte, im Nachwuchs­bereich Akzente zu setzen und damit die Basis für künftige Erfolge zu sichern.

Die Erfolge in der Schüler- und Junio­renkategorie konnten 1992 noch ausge­baut werden durch Siege im Schülerinnen-Einer und Doppelzweier, im JW4x und im JM4+. Dieser Juniorinnen-Sieg im Doppelvierer war der erste in der Clubgeschichte in dieser Bootsgattung. Er wurde von H.Haberl, A.Kainz, P.Schröck und I.Bacanovic errungen.

Waren es bisher immer die "schweren" Männer, die den größeren Teil der ÖM gewinnen konnten, gelang 1992 den "leichten" die Mehrzahl an Siegen:

LM2x, LM4-, LM4x, LM8+, M4x, M8+, LW2x

Senioren, Junioren und Schüler zusammengerechnet konnten wir 1992 mehr als ein Viertel aller Meister-schafts­rennen gewinnen. Der LM2x wurde erstmals in der Clubgeschichte als Clubmannschaft durch G.Faderbauer und R.Haberl gewonnen. Der erfolgreichste Starter der ÖM war G.Faderbauer mit 5 Titeln. So viele Siege bei einer ÖM für einen Ruderer hat es in der Geschichte der österreichischen Meisterschaften überhaupt noch nicht gegeben.

Die Saison 1993, das 130. Jahr der Clubgeschichte, wurde mit dem Ziel in Angriff genommen, im nationalen Bereich die Erfolge der letzten Jahre fortzuführen und dabei vor allem die Jugend zu forcieren. Für sie standen als Trainer E. Boyer, A. Zejma, G. Molik, G. Klein und P.Lederer zur Verfügung, aushilfsweise auch D. und K.Boyer. Um die Senioren kümmerten sich P.Lederer, M. Huttarsch und G.Klein, sowie M.Bacanovic.

Alle Mühen hatten sich gelohnt, wie die Ergebnisse dieser Staatsmeisterschaften in Ottensheim zeigten. Mit insgesamt 12 Titeln wurden es die erfolgreichsten Meisterschaften der Clubgeschichte:

LM2-, LM2x, LM4-, LM4x, LM8+, M1x, M4x, LW2x, JW2-, JW2x, JM4+, JM8+

14 Männer und 2 Frauen waren für diese Erfolge verantwortlich, im Juniorenbereich 9 Burschen und 4 Mäd­chen.

Die Österreichischen Vereinsmannschaftsstaatsmeisterschaften wurden 1980 auf Initiative von H.Hasenöhrl erstmals mit dem Ziel ins Leben gerufen, die Vereine zu motivieren, neben dem Spitzensport auch den Breitensport zu pflegen.

Von den bisherigen 14 Konkurrenzen hat die LIA 8 gewonnen und 6 mal den 2. Platz belegt, war also niemals schlechter als Zweiter. Damit haben wir auch in diesem Bereich unsere dominierende Stellung in Österreich dokumentiert. Hinter der LIA rangiert in dieser inoffiziellen Wertung Pirat.

Neben den österreichischen Meistertiteln wurden noch sehr viele weitere nationale Erfolge errungen, die nicht alle hier wiedergegeben werden können. Am Beispiel der Wiener Landesmeisterschaften soll jedoch die domi­nierende Position der LIA dokumentiert werden, die wir uns in den letzten Jahren geschaffen haben. Waren es in den Jahren 1986 bis 1988 jährlich sechs bis sieben Wiener Meistertitel, konnten wir 1989 schon 10 Siege feiern. Von 1990 bis 1993 steigerten wir uns von 12 über 13 bis 15 Titel. 1993 errangen wir in 19 von insgesamt 29 ausgetragenen Rennen den Sieg, u.a. konnten wir dabei alle Männer-Rennen gewinnen.

Breitensport

Im Sinne der Pyramidenstruktur im Sport, wonach die Spitze sich aus der Breite entwickelt, ist eine möglichst große Breite die Voraussetzung für eine ausgeprägte Spitze. Da sich die LIA zum Spitzensport bekennt, müs­sen wir natürlich auch der Breite den ihr gebührenden Platz einräumen. Sie wird einerseits durch die Jugend­arbeit gesichert, in der Diktion der LIA verstehen wir darunter aber vor allem die Gruppe der ehemaligen Renn­ruderer, die Freizeitruderer und Wanderruderer. All diese Gruppen sind bei uns vertreten, und ihnen sollen auch entsprechende Möglichkeiten der Entfaltung geboten werden.

Ehemalige Rennruderer sollen sich im Rahmen der Gesamtstruktur der LIA auch weiterhin austoben können, sie sind auch nach ihrem Karriereende, wenn sie keine ganz bedeutenden Siege mehr bringen können, für den Club wichtig. Sie sollen das Clubleben tragen, aus ihnen sollten sich die künftigen Funktionäre rekrutieren. Die Breitensportgruppe, Männer genauso wie Frauen, hat übrigens sportlich in den letzten Jahren große Bedeu­tung erlangt, erfordert doch das Reglement der Österreichischen Vereinsmann­schaftsmeisterschaften den Einsatz einer bestimmten Anzahl von Nicht-Rennruderern.

Aus dieser Breitensportbewegung rekrutieren sich die Teilnehmer an "Veteranen"-Konkurrenzen, seit kurzem heißen sie "Masters" Bewerbe. Dabei ist die LIA sehr erfolgreich. Gerade dieser Bereich trägt in hohem Maße zu der großen Gesamtzahl an Siegen bei. Dafür waren vor allem unsere Frauen E.Kratzer, H.Regele und V.Sommerbauer sowie H.Gaube, R.Mosek, A.Kral, K.H.Cotutsca, P.Pasecky, W.Czerny, R.Schmidt und R.Haberl verantwortlich.

Betreuung

Die Betreuungsbedingungen stellen - neben vielen anderen - eine äußerst wichtige Komponente der sportlichen Leistung dar. Dazu gehören: Konditions- und Techniktraining, Regeneration und medi­zinische Betreuung. Alle diese Tätigkeiten werden bei uns freiwillig und weitestgehend ehrenamtlich ausgeübt. Diese Arbeit vollzieht sich im Hintergrund, und wenn auch damit keine Lorbeeren geerntet werden können, ist sie aber dennoch so bedeutend, dass man sie hier einmal ganz besonders hervorstreichen soll. Die Haupt­arbeit haben jedenfalls D. und E. Boyer, G.Klein, M.Huttarsch, A.Zejma und G.Molik geleistet. Unterstützend waren daneben K.Boyer, C.Schyr, A.Pietrowski, R.Taus, S.Kratzer tätig.

R.Schneider war für das körperliche Wohlbefinden unserer Ruderer zuständig. Durch seine Massagen gelang es ihm, jeden Muskel zu lockern und die verschiedensten Wehwehchen zu kurieren. Auch auf die medizinische Betreuung durch Dr. G.Klein sei verwiesen.

Verwaltung und Clubführung

Nachdem Ing. Fritz Altenhuber zwischen 1970 und 1977 sowie 1982 und 1988 die LIA sehr erfolgreich geführt hatte, trat Dr. Raimund Haberl 1989 seine Nachfolge an. Selbst aktiver, erfolgreicher Ruderer für die LIA (siehe Statistikteil) hat Ing. Altenhuber viele Jahre als Funktionär für die LIA, aber auch für den Ruder­verband gearbeitet. Er hat einen Großteil seiner Freizeit dem Sport im Allgemeinen und dem Rudersport im Besonderen gewidmet.

Daneben gab es in den vergangenen fünf Jahren noch einige weitere Änderungen im Vorstand, wobei betont werden soll, dass diese immer harmonisch vor sich gegangen sind. Fritz Bartos übergab 1992 nach 15-jähriger Kassiertätigkeit sein Amt an Thomas Kornhoff. Mag. Mar­tin Huttarsch hat die verantwortungsvolle Position des Oberbootsmannes von Mag. Andreas Altenhuber übernommen und hat sie mit Un­terstützung von Dieter und Edwin Boyer sehr erfolgreich ausgefüllt. Schriftführer wurde 1991 Dr. Lutz Zotti, und als Jugendwart wurde Edwin Boyer Dr. Gerhard Klein zur Seite gestellt.

Die Zahl der Beisitzer im Vorstand wurde erhöht, was seinen Grund in der Tatsache hat, dass die Verwaltungs- und Führungsaufgaben eines Clubs unserer Größe mit einem Budget von mehr als einer Million Schilling einen solchen Umfang erreicht haben, dass sie nur bei Aufteilung auf eine größere Anzahl von Personen bewältigbar sind.

Gesellschaftliches Leben

Ein gesundes gesellschaftliches Leben ist langfristig wichtig für Sporterfolge, einerseits im Hinblick auf die Finanzierung des Clubs, andererseits ist eine rege Anteilnahme vieler Mitglieder am Vereinsgeschehen eine gute Motivation für die Leistungssportler. Gesellschaftliches Leben spiegelt sich u.a. in diversen Veranstaltun­gen wider, wie z.B. Geburtstagsfeiern, Singnachmittage, Preisschnapsen, DIA-Vorträge, Sponsionsfeiern, Toga Parties und Clubfeste.

Ein gesellschaftlich-sportliches Großereignis fand am 28.8.1992 statt - eine Bootstaufe. Insgesamt 11 Boote, davon 3 private, wurden getauft und sind Beweis für die enormen Aktivitäten der LIA. Nach dem offiziellen Teil mit abschließender Bootsauffahrt begann das nun schon traditionelle Jazzkonzert, für dessen Organisation in bewährter Weise wieder Vizepräsident Dkfm. Günter Faderbauer sorgte.

Ein weiteres erwähnenswertes Ereignis war der WM-LIA-Treff am 24.8.1991, der viele Freunde aus nah und fern und Ruderer, u.a. den späteren Weltmeister im LGW-Einer, Niall O'Toole, bei der LIA zu einem gemütlichen Abend zusammenbrachte.

Mit dem LIA Boten wird in unserem Club die Information der Mitglieder aufrechterhalten. Hanna Holkup hat 1986 die Redaktion von A.Altenhuber/R.Kalliany übernommen und bis 1989 innegehabt. 1990 wurde sie von Michaela Baumeister unterstützt, die ab Ende 1990 bis 1992 die alleinige Verantwortung hatte. Für den letzten LIA-Boten 1992 zeichnete Sonja Ripper verantwortlich. 1993 begann Werner Dreihaar seine Tätigkeit als Redaktionschef.

Zum Schluss sei an die LlAnesen erinnert, die von 1989 - 1993 für immer von uns gegangen sind:

Dkfm. Gottfried Bahnmüller (erfolgreicher Steuermann und Funktionär), Walter Peichl (15-facher österreichischer Staatsmeister, WM-Starter), Erich Schyr (großer Förderer der Jugendruderer), HR Dr.Josef Stulla-Götz (lange Zeit in der Clubleitung tätig, seit 1976 Ehrenmitglied), Robert Dvorak (erfolgreichen Ruderer und deutscher Meister, viele Jahre als Kassier tätig, seit 1963 Ehrenmitglied).

Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren.